Wanderung der Kolonisten aus Deutschland 1761 nach Schleswig-Holstein und 1763 weiter zur Wolga.
1761 rief der dänische König (Herzog von Schleswig-Holstein) die Deutschen aus Süddeutschland zur Trockenlegung der Moore und Sümpfe in Schleswig-Holstein. Diesem Aufruf folgten viele Familien.
Als sich die wirtschaftliche Lage in Dänemark verschlechterte und zum anderen waren ausheimische Handwerker in Schleswig-Holstein nicht erwünscht, versuchten einige Kolonisten zu desertieren. Nachdem die Desertationen zunahmen, wurde es den Kolonisten gestattet, ihren Abschied zu beantragen. Damit war es möglich, mit einem Pass aus dem Dienst des dänischen Königs auszuscheiden.
Gleichzeitig wurde das Manifest der Zarin Katharina der Großen veröffentlicht und in Kiel war ein Werber ansässig. Weiter lockte das Angebot, die Reisespesen im voraus zu erhalten sehr.
Aus den Kolonistenakten in Schleswig kann man entnehmen, daß sehr viele Kolonisten desertierten, den Abschied verlangten oder ganz einfach ihre Höfe ohne eine weitere Spur verliessen. Transportlisten aus Travemünde oder Lübeck sind nicht zu finden. Erst die Kuhlberg-Listen sind die nächste bekannte Aufzeichnung. Dann stehen die Revisionslisten von den Wolgaorten zur Verfügung.
Durch Vergleich der Familien mit Namen und Alter komme ich zu dem Schluß, dass mit großer Wahrscheinlichkeit die verschwundenen Kolonisten aus Schleswig-Holstein sich an der Wolga wiederfinden.